Bereits während des Krieges flüchteten die Menschen aus der Westsahara nach Algerien. Die Flüchtlingslager sind so alt wie der Konflikt selbst, die Situation für die Bewohner bedrückend. Etwa 150.000 Menschen leben in den fünf Lagern in Zelten und Lehmhütten in einem bis zu 50 Grad heißen Niemandsland aus Sand, Geröll und Perspektivlosigkeit, abhängig von internationalen Hilfslieferungen. Längst haben sich dort staatliche Strukturen mit Restspuren des Sozialismus entwickelt: die Zentralregierung im Lager Rabouni, lokale Parlamente und Bürgerkomitees, Polizei und Gerichtsbarkeit sowie staatlich regulierte Medien. Es gibt Krankenhäuser, Schulen, Musikstudios, Museen und eine Fahrschule – eine autonome saharauische Wirtschaft gibt es nicht.Die Westsahara ist ein Staat auf dem Trockenen. marcus reichmann +017624996364